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Was ist der Responsible Jewellery Council (RJC)?

von Dorotheum Juwelier · 17. November 2021

Echtschmuck ist nicht nur ein schönes und langlebiges Accessoire, er ist auch wertbeständig und bietet damit langfristig betrachtet gute Investitionsaspekte. Edelmetalle und edle Steine bergen aber auch ein gewisses Konfliktpotenzial. Um ethische, soziale und ökologische Risiken im Herstellungsprozess und entlang der gesamten Lieferkette zu minimieren, wurde 2005 das Responsible Jewellery Council, kurz RJC, ins Leben gerufen.

Die ökologischen und sozialen Standards, unter denen ein Produkt hergestellt wurde, spielen für immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten eine wichtige Rolle. Woher stammt eigentlich das Produkt? Wurde es unter sozial verantwortungsvollen Bedingungen gefertigt? Wurden ausreichende Umweltstandards eingehalten? Eine Zertifizierung liefert verlässliche Antworten auf diese Fragen und erleichtert somit die Kaufentscheidung erheblich.

Das RJC und der „Code of Practices“

Der Responsible Jewellery Council ist eine gemeinnützige Normungs- und Zertifizierungsorganisation mit dem Ziel, eine verantwortungsvolle Unternehmenspolitik in der Gold- und Diamantenindustrie entlang der weltweiten Lieferkette zu fördern. Es handelt sich dabei um eine freiwillige internationale Initiative von Unternehmen der Branche, die die Lieferketten transparenter machen, die Arbeitsbedingungen verbessern und Konflikten im Zusammenhang mit Edelmetallen und Diamanten entgegenwirken will. Alle Mitglieder des RJC verpflichten sich zur Einhaltung des sog. „Code of Practices“ (CoP). Dieser Kodex definiert die Standards in den Bereichen Unternehmensethik, Menschenrechte, Umweltverantwortung und Managementsysteme, und dient als Grundlage für die Zertifizierung. Der Beitritt zum RJC ist freiwillig und mit diesem verpflichten sich die Mitgliedsunternehmen die Standards einzuhalten und dies auch von ihren Subunternehmern einzufordern.

Welche Verbesserungen bewirkt das RJC?

Das RJC hilft dabei Konflikte, die im Zusammenhang mit Edelmetallen und Edelsteinen entstehen können, zu verhindern. Das betrifft beispielsweise das Verbot von Geldwäsche und Terrorfinanzierung auf der Basis bestehender UN- und OECD Konventionen oder auch die Zertifizierung entlang der Kriterien des Kimberley Prozesses zum Verbot von Konflikt- und Kriegsdiamanten (Kimberley Process Certification Scheme, KPCS). Die Einhaltung der Menschenrechte und gesellschaftliche Verantwortung sind ebenfalls wichtige Punkte des „Code of Practices“, ebenso wie der Umweltschutz, der Umgang mit Gefahrstoffen, Abfall und Emissionen sowie die nachhaltige Nutzung von Energie und natürlichen Ressourcen.

Wie wird der „Code of Practices“ umgesetzt?

Die Umsetzung der Forderungen zur Anerkennung der Menschenrechte und der sozialen Verantwortung orientiert sich an den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der UN-Menschenrechtscharta und der UN-Kinderrechtskonvention sowie dem weltweit anerkannten Standard SA8000 für Sozialmanagementsysteme.

Konkret bedeutet das: Unternehmen, die vom RJC zertifiziert sind, garantieren allen Arbeitnehmern existenzsichernde Löhne und max. 48 Wochenstunden Arbeit bei einem freien Tag pro Woche sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Die systematische Verbesserung der Gesundheits- und Arbeitsbedingungen im Betrieb wird ebenso garantiert wie das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit und von Diskriminierung jeder Art. Die Umsetzung dieser Standards muss entlang der gesamten Zuliefer- und Produktionskette beachtet und nach außen dokumentiert werden.

Wie läuft der Zertifizierungsprozess ab?

Nach einer Selbsteinschätzung des Unternehmens erfolgt in einem zweiten Schritt eine Überprüfung durch einen unabhängigen, durch den RJC zugelassenen Prüfer im Rahmen eines externen Auditierungsverfahrens vor Ort. Der Prüfer gibt dem RJC eine Empfehlung darüber, ob die Zertifizierung erteilt werden kann. Der RJC prüft, ob die Zertifizierung korrekt abgelaufen ist. Ist das der Fall und fällt die Empfehlung positiv aus, wird dem Unternehmen das Zertifikat durch das RJC Management Team für drei Jahre erteilt. Danach muss die Zertifizierung erneuert werden.

Konfliktfreie Diamanten: Der Kimberley-Prozess

Im Jahr 2002 einigten sich die Regierungen der betroffenen Länder gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen und Organisationen der Diamantbranche – unterstützt von der UNO – auf ein Selbstregulationssystem der Diamantbranche, das als „Kimberley-Process-Certification-System“ bekannt wurde. Dieses Kontrollsystem trat mit 01.01.2003 in Kraft. Bislang sind 45 Staaten bzw. Staatengemeinschaften beigetreten, darunter auch die EU. Die Länder, die sich nicht an die Bestimmungen halten, müssen mit Sanktionen rechnen.

Der Prozess betrifft ausschließlich den Markt für Rohdiamanten und nicht den für geschliffene Diamanten. Die Minenbesitzer legen die gewonnenen Rohdiamanten einer staatlichen Stelle im jeweiligen Produktionsland vor. Wenn diese aus einer konfliktfreien Quelle stammen, erhalten die Minenbesitzer ein Zertifikat, welches bescheinigt, dass die aus ihrer Mine stammenden Diamanten zum Verkauf freigegeben sind. Erst dann können die Diamanten verkauft werden.

Die Einfuhr von Rohdiamanten in die EU ist nur über London, Antwerpen, Prag und Idar-Oberstein möglich. Dabei wird genau überprüft ob die erforderliche Zertifizierung der Ware vorliegt und ob alle Angaben mit der Ware übereinstimmen.

Unsere RJC zertifizierten Kollektionen

Wir glauben an Werte wie Nachhaltigkeit und Fairness. Daher achten wir bei all unseren Designkollektionen darauf, dass die Rohstoffe aus zuverlässigen Quellen stammen und die Produktionsbedingungen fair und menschenwürdig sind. Unsere Partner teilen diese Werte. Wir haben sie mit großer Sorgfalt ausgewählt und arbeiten langjährig mit ihnen zusammen.

Beim Diamant- und Farbsteinschmuck stammen über 70% unserer Kollektion von renommierten internationalen Lieferanten, die vom RJC zertifiziert sind und unter den hohen Standards des Code of Practices produzieren. Unsere hochwertige Marke Mon Palais weist hier bereits einen über 90-prozentigen Anteil unter dem RJC/COP Siegel auf. Das gilt auch für unsere neue, junge Marke sh!ne by Dorotheum Juwelier, die komplett unter dem Siegel des RJC zertifiziert gefertigt wird. Die Schmuckstücke von sh!ne bestehen zudem zu über 90% aus recyceltem 585 Gold. Damit Sie Ihren Schmuck mit einem guten Gefühl tragen können!

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