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Was macht den Wert einer Perle aus?

von Dorotheum Juwelier · 10. Juli 2020

Perlen – die anmutig schimmernden Schätze der Ozeane faszinieren die Menschen schon seit jeher mit ihrem wundervollen Glanz. Um ihre Entstehung ranken sich Mythen und Legenden. Wussten Sie, dass die kostbaren Naturjuwelen auch „Tränen des Meeres" genannt werden? Der Sage nach sollen sich Wassertropfen, die von Aphrodites Hand ins Meer fielen, zu Perlen verwandelt haben...

Wir alle kennen von klein auf die Geschichte: Wenn ein Sandkorn in das Innere einer Muschel eindringt und dort Kontakt mit den an der Schale anliegenden, perlmuttbildenden Zellen hat, entsteht aus vielen konzentrischen Schichten im Laufe der Zeit eine kostbare Perle.

Schon die Griechen und Römer waren ganz verrückt nach Perlen, und Kleopatra soll laut Plinius im Besitz der zwei größten Perlen der Welt gewesen sein. Sie trug diese in Form von Ohrringen, die später die Statue der Liebesgöttin Venus, der „Schaumgeborenen“, im Pantheon in Rom schmückten.

Wenn wir an Perlen denken, haben wir meistens die klassischen runden, weißen Perlen im Sinn. Aber wussten Sie eigentlich schon, wie vielseitig Perlen in Wirklichkeit sind? Von anthrazitfarbigen Tahitiperlen bis hin zur unregelmäßig geformten Barockperle, die ihre markante „Unvollkommenheit“ selbstbewusst zur Schau trägt: Perlenschmuck ist nicht nur zeitlos, sondern auch ausgesprochen vielfältig.

Perlenschmuck

Welche Arten von Perlen gibt es?

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Naturperlen und Zuchtperlen . Beide Arten können sowohl in Salzwasser als auch in Süßwasser entstehen. Naturperlen wachsen in wilden Gewässern ganz ohne Zutun des Menschen. Das macht sie entsprechend teurer. Sie sind heutzutage fast nur noch in historischen Schmuckstücken zu finden.

Bei Zuchtperlen bzw. Kulturperlen wird der Wachstumsprozess der Perle durch den Menschen angeregt. Den in einer Muschel lebenden Weichtieren, den Mollusken, wird ein fester Kern z. B. aus Perlmutt eingesetzt. Dieser wird dann für einen Zeitraum von mehreren Monaten bis zu 3 Jahren in der Muschel belassen. Nach Ablauf der Wachstumsperiode wird die Muschel schließlich geöffnet und die Perle entnommen.

Der Vorgang, eine künstlich gezüchtete Perle durch Einsetzen eines Kerns (Nucleus) zu erschaffen, gelang im Jahr 1921 als Erstem dem Japaner Mikimoto. Er verwendete dazu eine Süßwasserschnecke (Mississippi Schnecke) und präsentierte seine runde Perle auf der internationalen Juwelenmesse in Paris. Fast alle Perlen, die heute bei der Schmuckherstellung verarbeitet werden, sind Kulturperlen.

Japanische Perlzüchter haben außerdem mit der im Handel als „Akoya-Kulturperle" bekannten Perle (benannt nach dem japanischen Wort für Salzwasserperlenaustern „akoya-gai") eine Zuchtperle mit besonders schönem Lüster erschaffen.

Ebenfalls im Meerwasser gezüchtet werden Tahiti- und Südsee-Kulturperlen, die sich durch eine besonders starke Perlmuttschicht, eine außergewöhnliche Größe (von 8 bis 30mm) und einen sehr schönen Lüster auszeichnen. Südsee-Kulturperlen sind eher hell (weiß, creme, hellgrau, gold) und wachsen in den warmen Gewässern um Australien, Indonesien und den Philippinen. Tahiti-Kulturperlen, die in den Gewässern um Französisch-Polynesien gezüchtet werden, sind eher dunkel (schwarz, grau, grün, aubergine und „peacock" oder „Pfauenfeder" – letztere ist die teuerste Farbe, eine dunkelgraue Körperfarbe mit einem Oberton aus den Regenbogenfarben).

Süßwasserzuchtperlen werden in Flüssen oder Seen (China und Japan) meist kernlos gezüchtet, indem nur Mantelgewebe eingesetzt wird. Dafür können bis zu 30-40 Perlen pro Muschel entstehen. Viele verschiedene Formen (barock, birnenförmig etc.) sind hier möglich.

Perlenarmband und Perlencollier

Welche Faktoren beeinflussen die Qualität der Perle?

Die Qualität von Perlen setzt sich aus sechs Faktoren zusammen: Farbe, Größe, Oberfläche, Lüster, Form, sowie bei Zuchtperlen die Schichtstärke. Perlen haben viele Farben und Formen. Das Farbspektrum reicht von weiß, cremefarben, rosa, lachsfarben, silbergrau, goldfarben, grün, blau, dunkelgrau bis schwarz. Neben dieser „Körperfarbe" gibt es noch eine sog. „Überfarbe", diese verändert die Grundfarbe ein wenig und kann z. B. rosa, gelblich, grünlich oder bläulich sein. Komplett runde Perlen sind sehr selten; meist sind sie eher oval oder birnenförmig, unregelmäßig (barock), reis- oder linsenförmig. Dies ist abhängig von der Art der Muschel und den Umweltbedingungen. Perfekt runde Perlen haben den höchsten Preis.

Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist der „Lüster" oder „Orient", was eigentlich mit Glanz oder Brillanz gleichzusetzen ist. Je schöner und lebhafter der Glanz, desto mehr Licht wird reflektiert, und umso wertvoller die Perle. Perlen kommen in Größen von 1mm bis 25mm vor. Je größer eine Perle ist, umso teurer ist sie, da mit zunehmendem Durchmesser auch die Ausfallrate der Muschel steigt.

Darüber hinaus ist die Beschaffenheit der Oberfläche wichtig. Auch hier gilt: je ebener und gleichmäßiger, umso wertvoller. Bei Kultur- oder Zuchtperlen wird weiters die Schichtstärke des Perlmutts beurteilt, denn je länger eine Perle Zeit hat heranzureifen, umso dicker wird die kostbare Schicht und umso haltbarer die Perle letztendlich.

Perlen werden anhand einer Skala von A bis AAA eingeteilt, wobei AAA die höchste Perlqualität ist.

Wie Sie Ihre Perlen richtig pflegen

Vermeiden Sie den Kontakt Ihrer Perlen mit chemischen Substanzen, Kosmetika, Parfüm, Alkohol, Chlorwasser, Reinigungsmittel und direkter Sonneneinstrahlung. Perlenschmuck sollte immer getrennt von anderen Schmuckstücken aufbewahrt werden, da er sonst leicht verkratzen kann. Wischen Sie Perlen mit einem leicht angefeuchteten Tuch ab, dadurch behalten sie langfristig ihren Glanz. Bei Colliers und Armketten empfiehlt es sich, diese regelmäßig von einem Juwelier neu knüpfen zu lassen.

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